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9.+10.10.2010 |
Beim traditionellen Weinfest herrschte
Hochstimmung /
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Kleinere Fotos von: | Siegfried von Sagunski | |
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"Ich bin ganz gespannt, wo es hingeht?", so die erste Frage eines der Ferienkinder, die die Vorsitzende der Freien Wähler Sabine Petzold am Parkplatz der Fritz-Mannherz-Hallen in Empfang nehmen konnte. Eine Schar gut gelaunter Kinder zwischen acht und vierzehn Jahren hatte sich eingefunden, die neugierig darauf waren, wohin die Fahrt ins Blaue in diesem Jahren wohl führen würde.
Gut abgesichert durch ein Begleitteam, machten sich die großen und kleinen Radfahrer auf den Weg und es galt die Devise, niemand überholt Markus Pape und Frank Reeb. Sie hatten die Aufgabe übernommen, für die sichere Überquerung von befahrenen Straßen zu sorgen.
Als die Kinder am Blausee vorbei in Richtung Oberhausen radelten, wurde die Neugierde noch größer, wo das Etappenziel ist. Die ersten Hinweise auf einen See, ließ schon Freude aufkommen.
Begleitet wurde die Radfahrergruppe vom bewährten Team im Begleitfahrzeug Hermann Ballreich und Walter Astor, die nach bestimmten Abschnitten zuverlässig warteten und nachfragten, ob noch alle Fahrräder heil und alles in Ordnung ist.
Ein großes Hallo gab es, als der zweite Vorsitzende der Freien Wähler Jürgen Katzenberger die Gruppe am Campereingang vom Erlichsee erwartete. Er macht gerade dort Urlaub und hatte alles vorbereitet, sodass die Ferienkinder die angebotenen Freizeit- und Spielplätze am See nutzen konnten.
Mit Begeisterung nahmen die Kinder das Angebot an, Beachvolleyball, Federball und Fußball zu spielen, und stürmten die Plätze. Zwischendurch gab es eine kleine Stärkung. Der Kuchen wurde bis auf den letzten Krümel weggeputzt und der Dank ging an Elfriede Astor und Helga Ballreich, die für die Leckereien verantwortlich waren.
Unter Anleitung von Hella und Dieter Müller lernten die Kinder im Schnellkurs Beachvolleyball, selbst die Kleinsten waren mit vollem Eifer dabei. Von der Spielfreude der Kinder ließen sich auch einige Betreuer anstecken und machten mit. Jeder Treffer über das Netz wurde lautstark bejubelt.
Viel zu schnell ging dabei die Zeit am Erlichsee vorbei und schon radelten die Radfahrer über Kirrlach nach Reilingen zurück. Dieses Jahr gab es zum Schluss noch einen Besuch auf dem Seehof Geng, wo sich viele der Kinder bereits auskannten und zu den Tieren stürmten. Familie Geng hatte schon alles vorbereitet und Klaus Lehnhäuser, Richard und Liesel Eichhorn kümmerten sich darum, dass alle Kinder und natürlich auch die Erwachsenen ein Würstchen bekamen. Gestärkt und zufrieden wurden dann die Ferienkinder nach einem kurzweiligen Nachmittag wieder wohlbehalten zu Hause abgeliefert.
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Fotos: Dieter Müller, Sabine Petzold | |
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Die Damenmannschaft der Freien Wähler mit den Schützinnen Meike Schifferdecker, Sabine Mitzel, Marita Wölfelschneider und Edeltraud Malsch-Gerlach gewinnen die Dorfmeisterschaft 2010 beim Schützenverein.
Wir gratulieren den Damen ganz herzlich zum 1. Platz.
Die Herren Peter Geng, Harald Schäfer, Uli Metzler und Karlheinz Schifferdecker erreichten diesmal einen beachtlichen Platz im Teilnehmerfeld.
Der Fa. Rasenpartner gratulieren wir zum Gewinn des Firmen-Cups, ebenso wie Björg Krämer als beste Allround-Schützin.
Sage nur einer, es gebe die einst beliebten, heute vielleicht etwas altmodisch wirkenden Dorffeste nicht mehr. Ein Blick in die Reilinger Chronik zeigt, dass es in den letzten 150 Jahren immer wieder Gelegenheiten gab, wo sich die Dorfhonoratioren, Bauern und Handwerker, aber auch die Mägde, Knechte und Dienstboten zum zwanglosen Feiern trafen.
Zumeist in einem der zahlreichen Wirtshäuser stattfindend, ist bis heute ein Fest in Erinnerung geblieben, das im Reilinger Jahreslauf ganz bewusst hinaus ins Freie lockte: das Dorflindenfest. Diese volkstümliche Veranstaltung fand stets zur Blütezeit der großen Linde statt, die damals den Platz an der alten Wendelinuskirche schmückte. Nach dem sonntäglichen Wettersegen durch den Ortspfarrer trafen sich hier Jung und Alt, um unter dem schattigen Kronendach des weit ausladenden Baumes zwanglos zu feiern.
In bester Stimmung wurde hier gegessen und getrunken, viel gelacht und gescherzt, aber auch so manche lokalpolitische Intrige gesponnen oder kleine Racheaktionen gegen Nachbarn ausgebrütet. So endete das Dorflindenfest einmal damit, dass die wackeren Reilinger mit Äxten und Sägen ausrückten, um den Hockenheimern ihre Obstbäume im Holzrott zu fällen. Eine Geschichte, die später als "Holzrott-Krieg" in die Ortsgeschichte eingehen sollte.
Nachdem das einst beliebte Fest über Jahrzehnte in Vergessenheit geraten war, griffen die Freien Wähler der Spargelgemeinde diese alte Tradition wieder auf und erweckten vor einigen Jahren das Fest unter der Dorflinde zu neuem Leben. Die historische Dorflinde steht zwar nicht mehr in der Ortsmitte, sondern neu gepflanzt neben dem Franz-Riegler-Haus. Inzwischen zu einem prächtigen Baum geworden, lässt es sich auch hier wieder prächtig feiern.
Das Regenwetter und die kühlen Temperaturen der letzten Tage schienen ein Feiern unter der Dorflinde unmöglich zu machen. Als am Samstagabend aber die Sonne den Platz am Feuerwehrhaus in goldenes Licht tauchte, Windstille und überraschend milde Temperaturen eingekehrt waren, strömten die Menschen in großer Zahl zu diesem Traditionsfest. In kürzester Zeit waren die Plätze unter der Linde voll besetzt, und auch bei der späteren Abendkühle ließ man sich die gute Laune nicht verderben.
Wie bei den Altvorderen saßen auch in diesem Jahr wieder die Reilinger mit vielen Besuchern aus den umliegenden Gemeinden zusammen, stießen mit süffigem Maibock aus der Bügelflasche oder nach frischem Waldmeister duftender Maibowle auf den gerade erst begonnenen Wonnemonat an.
Da bewusst auf musikalische Umrahmung oder andere Programmpunkte verzichtet wurde, stand das Gespräch mit- und untereinander im Mittelpunkt. Eine seltene Gelegenheit, die nicht nur von den vielen anwesenden Kommunalpolitikern aus dem südlichen Kreisgebiet ausgiebig genutzt wurde.
Neben den vielen bewährten Grillspezialitäten fand der bereits legendäre Spargelsalat einmal mehr reißenden Absatz. Die Nachfrage war in diesem Jahr sogar so groß, dass die stets die Gäste umsorgende FW-Vorsitzende Sabine Petzold nicht nur Verpflegung nachordern, sondern später auch als total ausverkauft vermelden durfte.
Groß war das Interesse aber auch an der erstmals durchgeführten Whiskey-Verkostung. Dabei legte Frank Reeb als Experte der vor allem aus Schottland, Irland und den USA stammenden Spirituose vor allem Wert darauf, keine billigen Whiskeys aus dem Discounter oder Supermarkt anzubieten, sondern nur hochwertige und seit Generationen bekannte Whiskey-Sorten, also die mit dem "e" vor dem Ypsilon.
Wie in den Heimatländern dieses Produktes üblich, wurde die Verkostung regelrecht zelebriert, was für die meisten der Anwesenden ein ganz neues Geschmackserlebnis darstellte. Ob nun mit angenehm vollen Aroma, nach Nüssen und Gewürzen schmeckend, oder rauchig mit Anklängen von reifen Äpfeln und einer feinen Sherry-Note: Der Whiskey ergänzte sich, was zunächst wohl niemand für möglich gehalten hatte, auch mit Spargel zu einem einzigartigen Gaumenerlebnis. Eine neue, interessante Idee, die das Dorflindenfest nicht nur geschmacklich erweiterte, sondern auch so richtig zu diesem Traditionsfest passte.
Bericht von Otmar A. Geiger aus "Schwetzinger Zeitung" vom 10. Mai 2010
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Die Freien Wähler Baden-Württemberg beteiligen sich nicht an der Landtagswahl 2011. 246 der 248 stimmberechtigten Delegierten stimmten für diesen Beschlussvorschlag des Landesvorstandes. Eine Stimme war dagegen. Ein Delegierter enthielt sich. Mit diesem eindeutigen Votum erteilte die Delegiertenversammlung am 17.4.2010 in Markgröningen Überlegungen ein Absage, die innerhalb und außerhalb des Verbandes angestellt werden.
Der Landesverband lehnt die Gründung einer Bundespartei mit dem Namen Freie Wähler und die Gründung einer Landesvereinigung dieser Partei in Baden-Württemberg ab. Er unterstützt Aktivitäten in dieser Richtung nicht und distanziert sich davon. Nach einer umfangreichen Diskussion stimmten 240 der 248 Delegierten dieser politischen Erklärung und dem Handlungsauftrag an den Vorstand zu. Nur 6 Delegierte hatten für die Unterstützung der am 20. Februar gegründeten Bundespartei, die sich Freie Wähler (Vereinigung) nennt, gestimmt. 2 enthielten sich. Die Diskussionsteilnehmer brachten zum Ausdruck, dass sie gegen die Veränderung der Freien Wähler zur Partei sind. Auch die Benutzung des Namens Freie Wähler, den der Landesverband Baden-Württemberg als Dachverband der Vereine der Freien Wähler schon seit 54 Jahren führt, wurde abgelehnt.
Landesvorsitzender Heinz Kälberer kündigte an, dass der Landesverband auch mit rechtlichen Mitteln gegen eine Landespartei oder Landesvereinigung vorgehen werde, die den Namen Freien Wähler führen wolle. Seiner Bitte der Verbandsführung des Landesverbandes die Unterstützung für ihr künftiges Handeln zu geben und eine klare politische Position zu beziehen entsprachen die Delegierten eindeutig.
An ungewohnter Stelle waren in diesem Jahr die Freien Wähler Reilingen anzutreffen. Da der Parkplatz des REWE-Marktes durch die Bauarbeiten noch nicht nutzbar war, wurde der Osterstand kurzerhand beim Hoftor Schröder aufgestellt. Schon nach kurzer Zeit wechselten aber die Teilnehmer den Standplatz auf die gegenüberliegende Seite zum Eiscafé Bianchi. Denn gern nahmen sie die Einladung zum Geburtstagsumtrunk von Battista Bianchi an.
Hier verteilten sie dann auch einen kleinen Ostergruß an die Reilinger Bürger, die sich wie immer sehr für die aktuellen politischen Themen interessierten.
Ein Rückblick auf das vergangene Jahr mit den für die Freien Wähler erfolgreich verlaufenen Kommunalwahlen und ein Blick auf die aktuelle Gemeindepolitik beschäftigten die Mitglieder der Jahreshauptversammlung der FW Reilingen.
Beginnend mit den Regularien, berichtete Schriftführer Klaus Dechant von den vielen Veranstaltungen und Sitzungen im Wahlkampf, dem "Maifest unter der Dorflinde" und dem "Weinfest in der Scheuer".
Dass die Finanzen stimmten, berichtete Kassiererin Birgit Metzler. Die Kassenprüfer Klaus Lehnhäuser und Walter Astor konnten dies bestätigen. Der Gesamtvorstand wurde daher anschließend einstimmig entlastet.
Der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Katzenberger dankte den Gemeinderäten der Freien Wähler, Günter Blaesius, Isabell Czech, Peter Geng, Peter Hancke, Sabine Petzold und Klaus Schröder für ihren Zeit aufwändigen und engagierten Einsatz für die Gemeinde. Die Vorsitzende Sabine Petzold dankte ihrem Stellvertreter Jürgen Katzenberger und Gemeinderat Peter Hancke für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft im FW-Ortsverein und dankte für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.
Interessiert hörten die Mitglieder dem Bericht der Fraktionssprecherin Sabine Petzold zu. Zu Beginn erläuterte sie kurz, dass die Regierung verfassungsrechtlich in der Verpflichtung stehe, die Finanzierbarkeit und Handlungsfähigkeit der Kommunen zu Gewähr leisten. Sie kritisierte scharf, dass diese davon allerdings weit entfernt sei. Dafür würden Steuersenkungen und Geschenke versprochen und umgesetzt, die lediglich einen geringen Teil der Bundesbürger, wenn überhaupt, glücklich machten. Die Rechnung dafür müssten die Bürger und Bürgerinnen in den Kommunen, also auch in Reilingen gemeinsam tragen. Gerade als Freie Wähler, die nur auf kommunaler und Kreis-Ebene agierten, eine unverständliche und äußerst bedenkliche Entwicklung.
Auf einige aktuelle Themen der Gemeinde ging die Fraktionssprecherin besonders ein. Der schon im Sommer 2008 von der FW-Fraktion im Rathaus als notwendig geforderte Neubau des St.-Anna-Kindergartens sei zur Zeit in der Entwurfsplanung und stehe zur Abstimmung im Gemeinderat an.
Die historische Erforschung der seit drei Jahren in den Besitz der Gemeinde befindlichen Schlossmühle sollte dringendst in Angriff genommen werden. Ohne Erkenntnisse, was sich dort unter der Grasnarbe befindet, kann sich in diesem Bereich nichts tun. Auf Antrag der Freien Wähler wurden Haushaltsmittel in Höhe von 15.000 Euro für eine Anschubfinanzierung eingestellt, um für Grabungen, Dokumentationen und sonstige Kosten finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Ausdrücklich wies die FW-Sprecherin darauf hin, dass es zur Zeit keine konkreten Interessenten, dafür aber inzwischen viele Reilinger Bürger gebe, die sich für die Erkundung der "Burg unter der Grasnarbe" interessierten. Die Gemeinde solle das Potenzial dieser Bürger nutzen, um gemeinsam zu einem Ergebnis zu kommen. Dass eine Burganlage von historischer Bedeutung in diesem Bereich sein soll, schließt selbst das Landesdenkmalschutzamt nicht aus. Die FW sehen hier für die Zukunft großes Entwicklungspotenzial, wenn sich die bisherigen Erkenntnisse bestätigen. Beispiele anderer Gemeinden zeigen, dass selbst auf Grundlage wesentlich weniger historischer Funde, Möglichkeiten zur Vermarktung mittelalterlicher Ausgrabungen bestehen, die sich auch komplett refinanzieren.
Größtes Interesse fanden die Ausführungen der Fraktionssprecherin zur Ansiedlung eines Unternehmens mit Photovoltaikpark und der Gründung eines Zweckverbandes in Anschluss an den Neulußheimer Friedhof Richtung Reilingen. Beide Vorhaben wurden aus unterschiedlichen Gründen von der Mehrheit des Gemeinderates abgelehnt. Die schlechte Informationspolitik in dieser Angelegenheit wurde dabei von den Anwesenden sehr kritisiert. Eine klare Aussage gab es aber zum Abstimmungsverhalten der FW-Fraktion. Petzold: "Allgemeinwohl hat oberste Priorität, allerdings bedeutet dies auch, dass Verträge abgeschlossen werden, die das Wohl aller Beteiligten ins Auge fassen und nicht nur das einer Firma." Dazu gehörten unter anderem auch, dass für die Fraktion nicht nachvollziehbar war, wann und ob überhaupt Gewerbesteuer in die Gemeindekasse geflossen wäre. Ein ebenso wichtiger Aspekt war für die Ablehnung, dass angesiedelte Landwirte existenziell bedroht wären und eine intakte Landschaft mit einer lebendigen Agrarkultur und regionaler Versorgung von Lebensmitteln nicht zerstört werden sollte. Einer zukünftigen Nutzung als Gewerbegebiet wird die Fraktion in diesem Bereich auch weiterhin nicht zustimmen. Nicht nur, dass es keine neuen Argumente gibt, es gibt auch weiterhin keine Nachfrage nach Gewerbegrundstücken, die rechtfertigen, dort Geld der Bürger zu investieren. Bei der jetzigen Wirtschaftslage, den anstehenden Generationswechseln in Betrieben werden vermehrt im Ort Grundstücke frei. Hier ist der Gemeinderat in der Pflicht, Gewerbetreibenden zu helfen.
Im Anschluss an den Fraktionsbericht wurde darauf hingewiesen, dass der Osterstand in diesem Jahr nicht beim REWE-Markt stattfinden werde. Die Mitglieder der Freien Wähler würden durch den Ort radeln, um ihren Ostergruß zu verteilen. Erfreuliches gab es dann noch zum Schluss mit der Nachricht, dass das Weinfest in der Scheuer im Oktober wieder mit den Dubbeglas-Briedern stattfinden wird.
Mit den Zutaten Gesang, Sketche, Tänze, Klatschweiber, Zauberei und allerlei Verrücktes für den bunten Abend "Närrischer Ochse" haben die Freien Wähler mit fast vierzig Akteuren wieder alle Register gezogen, damit das Publikum gut gelaunt ins neue Jahr starten konnte. Die Begrüßung und Moderation des Abends übernahm die FW-Vorsitzende Sabine Petzold mit ihren Assistenten Jürgen Katzenberger und Frank Reeb, die schon einigermaßen überrascht waren, als gleich zu Beginn hinter der Bühne ein Ehepaar beim Koffer packen zu belauschen war und damit alles übertönte. Nanette Frey und Wolfgang Danner gaukelten hinter dem Vorhang Bühne Verbotenes vor, was sich dann schnell beim Öffnen des Vorhangs mit dem mühevollen Packen eines Koffers aufklärte.
Mit einem großen Ballon Wein beladen, kam der Männerchor der "Blauen Hasen" anschließend direkt von einer Italienreise zurück. Begleitet von Günter an der Gitarre, gaben sie weinselig einige Lieder zum Besten. Das Publikum ließ sich nicht lange bitten und griff zu den ausgelegten Liedertexten, sodass "Chianti-Wein" von über zweihundert Stimmen gesungen wurde.
Am Anschluss hatten vier alte Damen so Probleme mit ihren Krankheiten. Vom Bandscheibenschaden bis zu Ischias konnten Ida, Linchen und Gerda über alles klagen (Hella Müller, Karin Krüger, Edeltraud Malsch-Gerlach, Sabine Petzold), lediglich die Frieda hatte keine Probleme, sondern nur einen zu kurzen Stock. Von den alten Weibern ging es direkt zu den Klatschweibern, die von ihrem Elend mit den Männern, besonders mit dem des guten Egon erzählten. Pointenreich mit vielen Lachern zogen Nanette Frey und Vera Strittmatter wieder alle Register ihres Könnens und begeisterten das Publikum.
Was wieder einmal Bärbel Danner choreografisch hervorragend alles mit den Balletts auf die Beine stellen konnte, bewiesen die Herren (Peter Hancke, Uli Metzler, Harald Schäfer, Wolfgang Danner, Jürgen Katzenberger, Rolf Kruger, Frank Reeb) bei "Saturday Night Fever" als Disco-Tänzer und die späten Mädels (Käte Baumann, Liesel Eichhorn, Maria Schwager, Sabine Katzenberger, Hildegard Freidel, Sabine Petzold, Monika Czech, Claudia Geng, Björg Krämer, Ingrid Großhans, Brigitte Herchenhan) mit einem "Kung-Fu-Fighting", der die Herren-Welt vorsichtig werden lassen musste. Witzig und gefühlvoll hatte sie die Musiktitel für die Gruppen umgesetzt und auch die passenden Kostüme trugen die Handschrift der Trainerin.
Ebenso ein Erfolgsgarant des Abends war ihr Ehemann und Liedermacher Wolfgang Danner, der es wie immer verstand, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Wenn er "Is dä Gerd aus dä Hockemer Stroß do" singt, bleibt kein Auge trocken, dazu noch die kalten Füße von "Seiner Freh", ein Multitalent.
Dass ein Besuch beim Reilinger Postamt sehr kompliziert werden kann, demonstrierten Peter Geng als Postbeamter, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ, und Björg Krämer als resolute Kundin. Ein Paradestück für die beiden und das Publikum dankte mit herzhaften Lachern. Eine Freude auch der internationale Gast aus Hockenheim Klaus Zizmann eine humorvolle Bütt darbot.
Zum Finale gab es dann von Sabine van der Harz (Sabine Petzold), dem Cousin von Dieter Bohlen Peter (Peter Geng) und dem Durchschnitts-Reilinger Wolfgang Danner die Qual der Wahl bei der Suche nach dem Supertalent aus Reilingen. Was hier an Vielfältigkeit geboten wurde, war erstaunlich. Zauberer Peter Herchenhan und seine Assistentin Melissa präsentierten überraschende Tricks und einem Besucher wurde vor den Zuschauern das Hemd aus der Hose gezogen, gefolgt von Hella Müller, die ein schwungvolles Tänzchen mit einem Herrn auf das Bühnenparkett hinlegte, das hatte es in sich. Der Herr war zwar an ihren Füßen festgebunden und ein große Stoffpuppe, aber gekonnt hatte sie ihn im Griff und holte aus ihm die flottesten Tanzschritte heraus.
Ein Kann-es-nur-noch-schlimmer-kommen entlockte es der Jury als vier Miss Reilingen die Bühne betraten (Björg Krämer, Brigitte Herchenhan, Liesel Eichhorn, Claudia Geng). Sie wollten noch einmal ins Rampenlicht und vervollständigten den Auftritt mit einem unvergesslichen Ententanz, den die Jury leider nicht so zum Leidwesen der Misses zu schätzen wusste. Zur Abwechslung gab es dann ein paar Köche (Frank Reeb, Isabell Czech, Maria Schwager, Monika Czech, Sabine Katzenberger) vom perfekten Dinner, die ein belegtes Brot mit Schinken zu servieren wussten.
Aber auch sie konnten der kritischen Jury nicht überzeugen, genau so wenig wie Wolfgang Danner mit zwei Apfelsinen im Haar und urkomischen sächsischen Kommentaren. Erst die kleine Hilde (Hildegard Freidel) mit ihrem Papa (Dr. Reinhard Petzold) wurde das Supertalent von Reilingen, als sie allerliebst "Häschen in der Grube" darbot.
Ein langer, aber kurzweiliger Abend mit vielfältigen Programmpunkten endete mit einem gemeinsamen Tanz von über zweihundert Leuten und allen Beteiligten der Freien Wähler auf der Bühne, bei dem wirklich jeder mitmachte und seinen Spaß hatte.